In Deutschland ist das Vermögen der Menschen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und hat nun einen Rekordwert erreicht. Dieses erfreuliche Wachstum bringt jedoch auch die Notwendigkeit mit sich, das Vermögen für die nächste Generation zu sichern. Um dies zu gewährleisten, sind rechtssichere Übergabeverträge, Vorsorgevollmachten und Testamente von entscheidender Bedeutung. In diesem Blog-Beitrag werden wir erläutern, warum diese Dokumente wichtig sind und wie sie zur Vermögenssicherung beitragen können.

1. Übergabeverträge:

Ein rechtssicherer Übergabevertrag ermöglicht es Vermögensinhabern, ihr Vermögen bereits zu Lebzeiten an die nächste Generation zu übertragen. Durch die klare Regelung der Eigentumsübertragung und der damit verbundenen Bedingungen wird gewährleistet, dass das Vermögen in den Händen der gewünschten Erben bleibt. Zudem können steuerliche Vorteile genutzt werden, um die Vermögensübertragung effizient zu gestalten. Die Erstellung eines Übergabevertrags sollte jedoch mit professioneller rechtlicher Unterstützung erfolgen, um mögliche rechtliche Fallstricke zu vermeiden.

2. Vorsorgevollmachten:

Eine Vorsorgevollmacht ist ein rechtliches Dokument, das es einer bevollmächtigten Person ermöglicht, im Falle der eigenen Handlungsunfähigkeit oder Entscheidungsunfähigkeit die rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten zu regeln. Die Ernennung einer vertrauenswürdigen Person als Bevollmächtigter stellt sicher, dass das Vermögen auch dann geschützt ist, wenn der Vermögensinhaber nicht mehr in der Lage ist, eigenständig Entscheidungen zu treffen. Dadurch werden kostspielige gerichtliche Betreuungsverfahren vermieden und die Kontinuität der Vermögensverwaltung gewährleistet.

3. Testamente:

Ein Testament ist ein rechtlich bindendes Dokument, das den letzten Willen einer Person hinsichtlich der Verteilung ihres Vermögens nach dem Tod festlegt. Es ermöglicht eine klare Regelung der Vermögensaufteilung und verhindert potenzielle Streitigkeiten unter den Erben. Darüber hinaus kann ein Testament auch dazu verwendet werden, spezielle Anliegen wie die Einsetzung von Vormündern für minderjährige Kinder oder die Unterstützung wohltätiger Zwecke zu regeln. Die Erstellung eines Testaments sollte sorgfältig erfolgen, um sicherzustellen, dass es den individuellen Wünschen und den rechtlichen Anforderungen entspricht.

Fazit:

Die Sicherung des Vermögens für kommende Generationen ist von großer Bedeutung, insbesondere angesichts des steigenden Vermögens in Deutschland. Durch rechtssichere Übergabeverträge, Vorsorgevollmachten und Testamente können Vermögensinhaber sicherstellen, dass ihr Vermögen gemäß ihren Wünschen weitergegeben wird und gleichzeitig potenzielle rechtliche Probleme und Auseinandersetzungen vermieden werden. Es ist ratsam, sich bei der Erstellung dieser Dokumente von Fachleuten beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Aspekte berücksichtigt werden. Die Investition in eine solide Vermögenssicherung ist eine langfristige Entscheidung, die den Erhalt und die effiziente Nutzung des Vermögens über Generationen hinweg gewährleistet.

Heiße Luft oder tatsächliche Bedrohung?

In dem unten stehenden Link und an vielen anderen Stellen im Internet wird gewarnt vor den Änderungen, welche mit dem Jahressteuergesetz 2022 einhergehen.
Bevor jedoch hektisch Immobilien übertragen werden, sollte zunächst überlegt werden, ob und gegebenenfalls wie Steuern vermieden werden können, ohne die Immobilien vorschnell zu übertragen.
Das deshalb meine Empfehlung: Lassen Sie sich beraten, bevor es zu spät ist.

https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/experten-warnen-vor-deutlich-hoeherer-steuerlast-bei-immobilien-ab-2023

Oftmals werden bei der Testamentserstellung Erbberechtigte ausgeblendet, die aber vorhanden sind. Ein Fall aus meiner Praxis:

Eine verheiratete Frau bekam ein Kind aus einem Seitensprung. Die Ehe wurde geschieden. Wer ist der Vater?

Da die Ehe bei der Geburt des Kindes bestand und das nichtleibliche Elternteil die Elternschaft nicht angefochten hatte, wird das nicht leibliche Kind vom Gesetzgeber als voll erbberechtigt eingestuft.

Der Geschiedene wollte sein Vermögen per Testament in Gänze seinem zweiten Ehepartner vererben und bedachte die Pflichtteilsberechtigung des Nachwuchses nicht.

Ergebnis: Dem Kind stand sein Pflichtteil zu. Die Ehefrau verliert 1/4 des ererbten Vermögens.

Darum: Kümmern Sie sich rechtzeitig um Ihre Angelegenheiten, bevor es zu spät ist. Oder: Besser frühzeitig gestalten als spät bereuen.

Der Erblasser wirft ein Vermächtnis aus. Die Vermächtnisnehmer handeln nicht, obwohl sie Kenntnis haben von dem Vermächtnis. Der Erbe verstirbt. Die Vermächtnisnehmer reagieren nicht. Da es sich um ein Immobilienvermächtnis handelt, hatten sie 10 Jahre Zeit. Kurz vor Ablauf der zehnjährigen Frist kommen sie zu mir. Jetzt soll die Verjährungsfrist unterbrochen werden. Dies kann nur durch Klage oder Vereinbarungen mit den Erben geschehen. Die Erben sind unbekannt. Ob das Nachlassgericht eine Nachlasspflegschaft eingerichtet oder nicht und ob dies rechtzeitig geschehen wird, damit die Verjährung des Anspruchs unterbrochen werden kann, ist nicht absehbar. Ich weise auf die erheblichen finanziellen Risiken hin. Letztendlich entschließt sich der Vermächtnisnehmer, die Risiken nicht einzugehen, sondern lieber den Anspruch verjähren zu lassen.

Wäre man dieses Thema gleich nach dem Ableben des Erblassers, da wo der Vermächtnisanspruch entstanden ist, angegangen, hätte dieser Anspruch gerettet werden können.

Immer wieder erlebe ich es, dass Menschen versuchen, diesen Dingen, die sie als unangenehm betrachten, zunächst aus dem Weg zu gehen. Irgendwann realisieren sie, dass sie diese Dinge nicht aus dem Weg gehen können. Manchmal rechtzeitig, manchmal zu spät.

Deshalb mein Rat: Verfolgen Sie Ihre Ansprüche gleich, nicht erst wenn es zu spät ist.